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Museum |
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Sonderausstellung 2012 - 2014 |
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Vom Arithmometer zum druckenden Rechensystem |
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„Indignum est excellentium virorum horas servili calculandi labore perire quia Machina adhibita velissimo cuique
secure transcribi possit.“ |
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Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716) und seine Rechenmaschine - hier ein vergrößerter moderner Nachbau im sehenswerten Arithmeum in Bonn, an dem jeder Besucher die Funktionsweise selbst nachvollziehen kann (Bild unten). |
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Die Wurzeln der deutschen Rechenmaschinenindustrie liegen in Glashütte, einer kleinen Stadt im Erzgebirge, die mit ihrer
Uhrenindustrie und den gut ausgebildeten Fachkräften beste Voraussetzungen für die Fertigung feinmechanischer Produkte bot. |
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Das Burkhardt-Arithmometer Oben: Das
Herzstück der Maschine - die Staffelwalzen - sie tragen am Umfang neun unterschiedlich lange Zähne. Ein darüber verschiebbares Ritzel dreht sich bei einer Umdrehung der Staffelwalze je nach Stellung um 1 bis 9 Zähne. Damit
lassen sich alle Rechenoperationen ausführen. Links: Eine spätere Version der ersten Burkhardtschen Rechenmaschine Modell A. Hier werden die Ritzel noch mit Schiebern eingestellt.
Unten: Prinzipzeichnung der Staffelwalze mit Antriebskurbel, verschiebbarem Ritzel, Zehnerübertrag, Wendegetriebe und Zählwerk im Lineal mit Anzeige. |
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Reinhold Pöthig, geboren 1877 in Schlottwitz, einem Nachbarort von Glashütte, begann um 1895/96 eine Lehre als Mechaniker bei
Arthur Burkhardt. Nach dem Ausstieg des Firmengründers
im Jahr 1900 führte Pöthig diesen Betrieb als Alleininhaber weiter. Dort wurden noch bis etwa 1907 Uhren gefertigt. Bereits 1904 begann Pöthig auch mit der Konstruktion einer eigenen Rechenmaschine mit der
Modellbezeichnung “Archimedes”, die zwei Jahre später fertiggestellt wurde |
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Fast 20 verschiedene Modelle der Archimedes Rechenmaschinen bleiben in der Dauerausstellung. |
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Soviel zu den Anfängen... |
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Vor 60 Jahren präsentierte die Rechenmaschinenfabrik Heinrich Diehl G.m.b.H. in Nürnberg ihr erstes Modell einer mechanischen Vierspeziesrechenmaschine mit der Bezeichnung „A“ (Bild rechts). Aus diesem Anlass richtete das Wehrtechnikmuseum in Röthenbach an der Pegnitz eine Sonderausstellung ein, die vor allem den elektromechanischen Rechenmaschinen der Firma gewidmet ist. Gezeigt werden u. a. alle zwischen 1952 und 1965 produzierten etwa 40 Modelle mit Staffelwalze. Die Maschinen bestanden damals aus bis zu 4000 Einzelteilen, die fast alle in Nürnberg hergestellt wurden. Verkauft wurden sie zu Preisen zwischen 2500 und fast 4000 DM – zum Vergleich: ein VW Käfer kostete damals 4150 DM, das monatliche Durchschnittseinkommen betrug 400 DM. |
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Die ersten Maschinen trugen bis 1956 noch die Aufschrift „Archimedes Lizenz“, denn es handelte sich um eine Weiterentwicklung der in
Glashütte im Erzgebirge seit 1904 gefertigten Modelle von Reinhold Pöthig. |
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Zeitachse 1952 bis 1965 - Diehlmodelle in chronologischer Reihenfolge von A bis KR - im Hintergrund die Fertigungszeiträume der 17 Grundmodelle |
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Diese Maschine Modell KR trägt die höchste uns bekannte Fabrikationsnummer 570365. Demnach wurden mindestens 60.365 Maschinen bei Diehl gefertigt (Beginn bei A vermutlich mit 10.001). Die “5” am Anfang ist eine Typnummer für das Modell KR (siehe Foto unten). |
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Oben: Staffelwalzen und Abgriffritzel in einer Diehl-Rechenmaschine Modell B18 |
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Das komplexe Innenleben der VSR (oben) lässt erahnen, warum diese Maschinen fast so teuer waren wie ein VW-Käfer mit 40 PS. Dieses “Wunderwerk” mit Speicher, Rückübertragung und Auf- bzw. Abrundung gab es auch in der besonderen Ausführung VSR-L (Foto rechts). |
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Vorausschauend ließ Karl Diehl bereits ab Ende der 50er Jahre eine völlig neue Rechenmaschine entwickeln, die auch drucken konnte. Dazu musste auf das ebenfalls von Leibniz erdachte Prinzip des Sprossenrades zurückgegriffen werden, das ein dichter gepacktes Rechen- und Druckwerk erlaubte. Mit der 1963 in Hannover vorgestellten und ab sofort lieferbaren „transmatic“ wurde Diehl sofort Marktführer. Trotz eines Verkaufspreises von fast 4500 DM konnte die Fertigung der Nachfrage kaum nachkommen, zumal die Hälfte der Produktion in den USA über SCM abgesetzt werden konnte. |
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Vorsichtigen Schätzungen zufolge dürften weit mehr als 100.000 druckende Maschinen der Modelle transmatic (Foto unten), decima und producta zwischen 1963 und 1972 das Werk verlassen haben. |
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Der Übergang von der Staffelwalzenmaschine über die druckende Sprossenradmaschine bis zur elektronischen alphatronic ist in der Ausstellung ebenfalls mit Realstücken dokumentiert. |
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Trotz der Erfolge der mechanischen Rechner mit Elektromotorantrieb wurde auch bei Diehl bereits Anfang der 60er Jahre das
elektronische Zeitalter eingeleitet. Schon 1963 begann die Entwicklung eines Rechners, der auf amerikanischen Vorarbeiten basierte. Die daraus entstandene „combitron“ kam 1966 auf den Markt und wurde von der Fachpresse als
“zweites Nürnberger Ei” bejubelt. Die ersten Rechner arbeiteten noch mit Transistortechnik. Sie enthielten mit über 2000 elektronischen Bauteilen bestückte Platinen und einen 40 m langen Nickeldraht als Programmspeicher! Wegen der im fernen Osten aufkommenden Billigkonkurrenz wollte Diehl schließlich nicht mehr mithalten. Der in „Diehl
datensysteme“ umbenannte Bereich wurde 1978 an Triumph-Adler abgegeben |
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Mit dem Verkauf und der damit verbundenen Verlagerung der Fertigung wurden praktisch alle Unterlagen, Modelle und Muster vernichtet, so
dass heute, nach über 30 Jahren kaum noch Informationen über die Rechenmaschinenfertigung bei Diehl existieren. Die Ausstellung wurde nach Auflösung und Reduzierung auf den Archimedes-Diehl-Anteil in die Dauerausstellung mit Objekten aus der über 110-jährigen Geschichte der Firma Diehl integriert. |
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Das Buch zur Ausstellung |
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Die Bücher sind beim Verlag Werner Sünkel erhältlich oder im Museum |
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