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Freihand-Winkelmesser 16 nach Prof. Pulfrich |
Anfang 1915 begann mit dem Stellungskrieg eine neue Art der Kriegsführung: die Wissenschaft zog ein - z.B. bei der
Standortermittlung gegnerischer Geschütze. Bereits im Krieg 1870/71 wurde die Laufzeit des Abschussknalls nach dem Mündungsblitz mit Stoppuhren und damit die Entfernung der Geschütze gemessen. Allerdings wurde diese Methode
danach nicht mehr weiter verfolgt. |
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Der Freihand-Winkelmesser 16: |
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Voraussetzung für die Genauigkeit der Messung waren die Festlegung von Fußpunkt und Abdrift des Ballons sowie ein festes
Hilfsziel. |
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Das Schema der Messung mit dem Freihandwinkelmesser 16 von Zeiß zeigen die Graphik (oben links) und die Übersichtsskizze (unten). Der schräg gemessene Freihandwinkel zwischen Ziel und Hilfsziel (bei Nacht z.B. ein Scheinwerfer oder ein anderes feindwärts abblendbares Licht) muss je nach Höhe des Ballons noch mittels Tabellen in die Horizontale umgerechnet werden. Gleichzeitig wird der Ballon B vom Auflasspunktpunkt mit Hilfe eines hier aufgestellten Theodoliten T angemessen. Daraus und aus der barometrischen Höhe ergeben sich die projizierte Abdrift durch Wind mit dem Fußpunkt des Ballonkorbes P und der Horizontalwinkel gegenüber der Nullrichtung zwischen Theodolit T und dem Richtpunkt R für den Theodolit. |
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Die Besonderheit des Freihand-Winkelmessers besteht darin, dass er keine
abbildende Optik hat, wie z.B. das Fernrohr, bei dem jede Schwankung auch das Bild beeinflusst. |
Prof. Dr. phil. Dr. ing. h. c. Carl Pulfrich
(1858 - 1927) war Physiker und Optiker. Nach Militärdienst und einigen Jahren Lehre und Forschung trat er 1890 eine Tätigkeit bei Carl Zeiss in Jena an, die er bis zu seinem Tode ausübte. Dort war er der erste Leiter der Abteilung für optische Messinstrumente. |
Verfügbare biographische Angaben zu dem 1889 geborenen Dr. Ing. Otto Schwab
sind als eher spärlich zu bezeichnen. Als Verdienst wird ihm zugerechnet, dass er die Bedeutung der Technik für die künftige Kriegführung schon früh erkannt und propagiert hat. Er forderte u.a., dass Generalstäbler auch eine technische Ausbildung haben müssten. |
Quellen: |
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